…..Auf einer verwilderten einstigen Teeplantage in 1300 Metern Höhe arbeitet sich eine Gruppe von 15 Bauern und Bäuerinnen aus dem nahen Dorf langsam die steilen Hänge hoch. Sie schaffen Platz für die Auspflanzung von Sandelholzsetzlingen und legen im gleichen Arbeitsgang tausende Teesträucher frei – einige von ihnen über 100 Jahre alt. Aber auch Sandelholzbäumchen kommen zum Vorschein, die einen kaum einen Meter hoch, andere bereits stattliche fünf Meter aufragend und gut zehn Jahre alt. Für den Agraringenieur Rajiv Kulatungam ist es eine Freude, den Familienbesitz zusammen mit Weleda und dem Destillenbesitzer Kumar Devi aus dem Dornröschenschlaf zu wecken. Nachdem früher vier Generationen lang Teepflücker hier gearbeitet haben, steht jetzt ein Aufforstungsprojekt für Sandelholz im Vordergrund.
«Wir wollen mit diesem Aufforstungsprojekt ein langfristiges Engagement zur Sicherung der transparenten Versorgung mit Sandelholzöl eingehen und damit soziale und ökologische Anliegen verbinden,» erklärt Bas Schneiders von Weleda. Die rund 500 natürlich gewachsenen Sandelholzbäume auf der 40-Hektar-Farm werden nach und nach geerntet. Gleichzeitig werden jährlich 250 Bäume pro Hektar gepflanzt und man erreicht einen nachhaltigen Erntemodus. Zusätzlich, so Rajiv Kulatungam gelassen, garantieren die alten, extensiv genutzten Teesträucher, die jetzt biozertifiziert sind, ein sicheres Grundeinkommen. Der Anbau von Gemüse und Zimtbäumen soll folgen, um mit Mischkulturen dem ökologischen Landbau in dieser tropischen Zone eine Zukunft zu schenken. Die Teesträucher bilden mit ihrem weit verzweigten Wurzelwerk einen natürlichen Erosionsschutz in diesen steilen Lagen, davon profitieren auch die Sandelholzsetzlinge. Weil der Preis für das kostbare natürliche Sandelholzöl hoch ist – ein Kilo kostet mehr als 1000 Euro, ist das Gelände eingezäunt und sehr gut geschützt…. (Text: Michael Leuenberger)








