1998 war meine finanzielle Not als freie Künstlerin so groß, daß Freunde auf mich einwirkten, die Fotografie, die ich auch in meiner künstlerischen Arbeit nutzte, zu kommerzialisieren. Ich begann einige freie Arbeiten zu produzieren, sogenannte Tests, die noch von einem ironischen Blick auf die Werbewelt geprägt waren. Ich hatte doppelt Glück. Die Zeitschrift Allegra fragte eine Reportage über mich als Künstlerin an. Titel war: „Ach Du machst Kunst und in welcher Kneipe arbeitest Du?“ Ich arbeitete nachts in Clubs, um mich und meinen Sohn durchzubringen. Ich zögerte einzuwilligen und stellte zur Bedingung mit meiner Fotomappe in die Redaktion kommen zu dürfen. Natürlich willigte die Redaktion ein. Ich wußte ja nicht, daß diese Besuche zum Alltag einer Fotoredakteurin gehören. Anneliese Nöbel mochte meine Arbeit und mich auf Anhieb sehr gerne. Ich bekam Aufträge und veröffentlichte meine ersten Geschichten in der Allegra. Schnell wurde die Werbebranche aufmerksam. Das doppelte Glück war, daß mein ironischer Ansatz dem Zeitgeist entsprach. Ich konnte von einem Tag auf den anderen meine kleine Familie von meiner kreativen Arbeit ernähren. Das war ein großartiges Gefühl.
Die Anfänge
1. Portfolio